Südtirol Abschlussfahrt 2016

Auch in diesem Jahr stand auf der Terminliste des Gymnasiums die berüchtigte Fahrt nach Sankt Joseph im Ahrntal. Leider wurde die Vorfreude etwas gedämpft durch die Nachricht, dass Herr Kuhn durch langjähriges sportliches Engagement schlussendlich nicht mehr in der gesundheitlichen Lage war uns auf diesem Höhentrip anzuführen. Sein Posten wurde durch Herrn Schwager neu besetzt, welcher mit viel Elan die Aufgabe annahm, jedoch auch Respekt vor der Aufgabe hatte (immerhin war er für einen Haufen Schüler und zwei weiterer Lehrer verantwortlich).

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So starteten wir früh morgens am 2. September in ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Nach ca. 12 Stunden Fahrt war das Ziel endlich erreicht, doch zum Ausruhen blieb keine Zeit, denn eine Regel beim Wandern lautet: „Wer laufen will wie ein Wanderer, der muss … wie ein Wanderer“. Mit diesem Gedanken ging es dann am ersten Abend in die Dorfdisko „Hexenkessel“.
Der Erfolg des ersten Abend zeigte sich am Samstag, als es zum ersten Mal hieß: „Wanderschuhe an, wir gehen da jetzt hoch!“. Da alle soweit gesund und munter (abgesehen der zwei anderen Lehrer) an der ersten Hütte angekommen sind, kann man davon ausgehen, dass alle die erste Regel des Wanderns verstanden und befolgt haben.
Nach der Warm-Up Tour ging es am zweiten Tag den „Klausberg“ hoch. Man merkte schon die neuartige Art der Anstrengung, doch auch bei dieser Tour versagten niemandem die Beine und so kamen auch an diesem Tag sowohl alle auf den Berg hoch also auch wieder von diesem runter. Doch jeder wusste, was am nächsten Tag folgen sollte, nämlich die gefürchtete Tour, welche sich insgesamt über drei Tage und zwei Hütten erstreckte.

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SüdtirolIMG 7364Am Montag hieß es also erstmal Abschied nehmen vom Gruberhof, zumindest für die nächsten zweieinhalb Tage. Am Vormittag hatten wir erst noch Zeit uns mit Naturalien aller Art zu versorgen. Dazu fuhr uns unser Busfahrer in das nächste größere Städtchen „Sand in Taufers“. Gegen zwei Uhr gab es dann aber kein Entkommen mehr, alle die sich in körperlich guter Verfassung befanden wurden in einem sehr schnellen Tempo die erste Anhöhe hoch geschickt. Dort traf sich die Gruppe dann mit dem Rest an einem Türkis gefärbten Stausee. Von dort aus ging es dann in strahlendem Sonnenschein zur ersten Hütte, der Edelrauthütte, hoch. Gegen 17 Uhr war dann auch für die letzten von uns die Plackerei zu Ende. Abends genossen wir dann unser wohlverdientes Abendessen, während wir der Sonne auf der einen Seite beim Untergehen zu sahen und auf der anderen Seite dem Unwetter beim Aufziehen zugucken konnten. Schön war dabei der Gedanke, dass wir genau wussten, dass wir am nächsten Tag durch das bereits erwähnte Unwetter durchmüssen. Doch erstmal interessiert das nicht weiter.
Als wir uns dann am nächsten Morgen fertig machten, bemerkten die ersten von uns, was für einem Wetter wir uns aussetzten müssen um am Nachmittag an der Chemnitzer Hütte anzukommen. Der Wind peitschte und der Graupel tat mit der sehr niedrigen Außentemperatur sein Übriges, um die Wanderung so angenehm wie möglich zu gestalten. In solchen, sehr unangenehmen Situationen kristallisieren sich dann gerne noch ein paar Leute innerhalb einer Gruppe raus, die der Meinung sind, die gesamte Situation noch übertrumpfen zu müssen. Wir hatten in dem Falle zwei besondere Frischluftvanatiker, die es sich nicht nehmen ließen, bei diesem beschissenen Wetter auch noch in kurzer Hose zu wandern. Interessanterweise erreichten auch diese beiden die Hütte ohne größere Probleme.
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SüdtirolIMG 7612Am dritten Tag war der Abstieg dran, so schnell wie man die Berge hochgestapft ist, in der gleichen Zeit kommt man zwei Mal runter. Wieder im Gruberhof angekommen stand erstmal allgemeines Entspannen und Gruppenabend mit vielen sehr kreativen Programmpunkten auf dem Programm. Der Donnerstag stand auch ganz im Zeichen der Entspannung. Er fing an mit dem Besuch in einem Kohlebergwerk und gipfelte im Aufstieg auf die Gruberalm, auf der der Vater unseres Gastgebers seine Kühe hält und jeden Tag unserer Frühstücksmilch produziert. Dieser freute sich so über unseren Besuch, dass er kurzerhand sein Akkordeon auspacke und uns damit präsentierte, was das Hochgebirge musikalisch zu bieten hat.
Am Freitag hieß es dann für die, die immer noch in der Verfassung zum Wandern waren: Wir gehen jetzt zur Rieserfernerhütte. Kurze Erklärung am Rande: Der Name dieser Hütte setzt sich aus drei Worten zusammen und der Name im Allgemeinen ist Programm. Es ist eine große Hütte, die sehr weit weg liegt. Der Rest von uns, welcher gesundheitlich angeschlagen war und deshalb im Tal blieb, vertrieb sich währenddessen die Zeit mit unserem Busfahrer. Nach einem sehr langen Stück bergauf, kamen wir dann endlich an der Hütte an. Es war ein erhabenes Gefühl, die letzte Hürde auch noch geschafft zu haben.
Am Samstag hieß es dann: Aufstehen, Rucksack packen und wieder runter ins Tal. Es war der letzte Tag unserer Reise und so gab es nur noch einen Programmpunkt, denn eine wichtige Regel beim Wandern ist: „Wer laufen kann wie ein Wanderer, kann auch … wie ein Wanderer“.

 

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Nach 14 Stunden Rückfahrt kamen wir dann am Sonntag, den 11. September wieder an der Schule an.