„Gemeinsames" Sportfest – von Einzelkämpfern zur Gemeinschaft

,,Gemeinsam“: Unter diesem Begriff steht im Wörterbuch, dass Einzelne oder Mehrere zusammen etwas unternehmen, um eine spezifische Sache zu bewältigen. Diese Wortbedeutung hat sich das Gymnasium Lohmar zu Herzen genommen, um eine für Schüler*innen angemessene Herausforderung zu formen.
Das Sportfest des Gymnasiums stellte nun den Versuch dar, die oft von Einzelkämpfer*innen geprägten Klassen zu einer Gemeinschaft zusammenzufügen, indem sie zusammen als Klassengemeinschaft unterschiedliche Aufgaben lösen mussten. Ein großes Banner, auf dem Schüler*innen das Motto kreativ umgesetzt hatten, zierte den Eingang des Sportplatzes und erinnerte die Teilnehmenden an das gemeinsame Ziel.
Für die Aufgaben des Sportfestes wurde ein 5-Schritte-System genutzt. Die fünf Schritte gaben spezielle Bewegungen und Aufgaben an, welche unterschiedliche Schwierigkeitsgrade beinhalteten.
Die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade sollten die Schülerinnen und Schüler zusammenschweißen und ihnen spielerisch Gemeinschaftsverhalten beibringen. Bei einer Station des Sportfestes wurden die Stufen mithilfe eines Springseils erarbeitet. In der ersten Stufe ging um das einfache Überqueren des Seils, was schon für Einzelne eine echte Herausforderung war. In der darauffolgenden Stufe sollten die Schüler*innen auf die andere Seite gelangen, ohne dass es sogenannte Leerschläge gibt. Dabei konnte man beobachten, dass sich kleine Gruppen bildeten. Die dritte Stufe steigerte den Schwierigkeitsgrad erneut, indem jede(r) Fünfte über das schwingende Seil springen musste. Hierbei war zu beobachten, dass die Teilnehmenden voller Motivation die schwächeren Klassenkamerad*innen anfeuerten und versuchten, diese an dem Spiel teilhaben zu lassen. Bei der schwierigsten Stufe sollten die Schüler*innen allesamt gemeinsam durchspringen und auf die andere Seite kommen. Das sei schwierig, aber nicht unmöglich, berichtete eine Schülerin.
Das Gefühl etwas gemeinsam zu schaffen, war für die Schüler*innen motivierend und gab ihnen auch die Perspektive, in Zukunft in der Klasse mehr zusammenzuarbeiten. Diese Aufgabe unterstützte Erdkunde- und Sportlehrer Herr Wolter durchaus und betonte: „Dieses Spiel unterstützt das Gruppenverhalten und lehrt die Schülerinnen und Schülern, dass eine Klasse Gemeinschaft bedeutet“. Diese Aufgabe half den Schüler*innen eine Gemeinschaft zu bilden und machte „richtig Spaß“, sagte ein interviewter Schüler. Genau das soll am Gymnasium Lohmar vermittelt werden: mit Spaß lernen.
An der Station ,,Sprint / Zweilauf“ traten mehrere Zweierteams aus einer Klasse gegeneinander an. Die beiden nebeneinander laufenden Teampartner waren an zwei Füßen mittels eines Seils verbunden, was das gemeinsame Laufen deutlich erschwerte. Ihr Ziel war es, den Parkour in der bestmöglichen Zeit gemeinsam zu bewältigen. Hierbei kam es auf das genaue Zusammenspiel der beiden Partner an, welches auf intensiver Kooperation basierte und zum Teambuilding beitrug. Die Teams mussten eine ausgewogene Mischung aus langsamen Gehen und Sprinten entwickeln.
Auch beim Weitsprung konnten die Schüler*innen ihr Talent unter Beweis stellen. Aus dem Interview mit einem sportbegeisterten Schüler ging hervor, dass die Teilnehmenden mit ihren erbrachten Leistungen sehr zufrieden waren und sich gegenseitig besonders motivierten. Insgesamt hatten die Schüler*innen viel Spaß – auch jene, denen der Weitsprung sonst nicht gefällt. Die Sprungweite wurde in diesem Jahr auf unkonventionelle Weise gemessen. Statt die genaue Weite anzugeben, wurde der Sprung der Schüler*innen in ein von Frau Luks entwickeltes Punktesystem eingeordnet.
Wie jedes Jahr gab es auch diesmal das Völkerballspiel der fünften und sechsten Klassen. Die Schüler*innen spielten gegen die jeweils anderen Klassen der gleichen Stufe. Innerhalb der Klassen wurden jeweils verschiedene Teams gebildet, wodurch es möglich war, bei Problemen oder Verletzungen Spieler auszuwechseln. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre und laut Angaben der Lehrkräfte und Teilnehmenden waren alle Kinder motiviert und freuten sich, aktiv mitspielen zu können. Jeder zeigte Kampfgeist und auch die Lehrer*innen hofften auf den Sieg ihrer eigenen Klasse, doch laut Frau Guedri stand der Spaß an erster Stelle.
Fair wurde hier groß geschrieben! Die Lehrpersonen achteten auf ein gerechtes Spiel, in dem alle integriert wurden und auch die Schüler*innen versuchten, einen respektvollen Umgang miteinander zu pflegen.
Beim Streetball spielten Q1 und EF Schüler*innen jeweils mit zwei Teams auf einer Hälfte des auf dem Schulhof befindlichen Basketballfeldes. Bei diesem Spiel geht es darum, dass man so viele Punkte wie möglich in einer gewissen Zeit durch Korbwürfe erzielt. Vor einem Korbwurf müssen mindestens zwei Spieler des angreifenden Teams vorher im Ballbesitz gewesen sein.
Eine aufregende Neuheit beim Sportfest war das Spiel „Kin-Ball“. Der riesige neon-pinke Ball, der extra fürs Sportfest ausgeliehen wurde, sorgte für große Begeisterung bei Jung und Alt. Ziel des Spieles ist es, den Kin-Ball als Gruppe zu fangen und ihn dann gemeinsam taktisch klug wieder ins Spiel zu bringen. Hierzu wurden je zwei Klassen in vier Teams eingeteilt. Aktiv am Spiel beteiligt waren je drei Schüler*innen pro Team, die alle zwei Minuten ausgewechselt wurden. Dies ermöglichte es allen Spielenden aktiv am Spiel teilzuhaben. Dieser Effekt wurde dadurch verstärkt, dass jeder Anwesende für das Abspielen des Balles benötigt wurde: zwei Teammitglieder knieten sich hin, Nummer drei führte den Aufschlag aus.
Trotz gewisser Startschwierigkeiten gab es allgemein gutes Feedback, insbesondere durch den Teamaspekt des Spieles. Wind und Gruppeneinteilung erschwerten den Spielfluss und schränkten die erwünschte Dynamik ein, doch durch gemeinsame Anstrengungen konnten Punkte erzielt werden. Lehrer*innen feuerten ihre Klasse energisch an, die Kinder jubelten einander zu.
Auch die kulinarische Versorgung kam nicht zu kurz. Wer seinen Energiehaushalt auffüllen musste, konnte dies am Stand der Schülervertretung tun. Zum Verkauf standen Softdrinks und Mineralwasser, deren Einnahmen der Abikasse der diesjährigen Q1 zu Gute kamen. Zusätzlich gab es kostenlos zur Verfügung gestellte Bananen und Äpfel.
Am Ende des Sportfestes gab es eine Tombola, die von Schüler*innen der EF und Q1 vorbereitet worden war. Die Preise der Tombola wurden von Bürgern und einigen Geschäften in Lohmar gespendet.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das gesamte Sportfest durch die gute Organisation und spaßige Umsetzung sehr gelungen war und gerne wieder veranstaltet werden kann.
Schüler*innen der EF / Q1

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