Q1 Bio-LK nimmt am 3malE-Schulwettbewerb von innogy SE teil

„Welche Kraftstoffart ist umweltgünstiger?“ - Bei der Verbrennung von Kraftstoff im Automotor entstehen diverse Schadstoffe und Klimagifte.
Besonders bekannt sein dürften Kohlendioxid, Feinstaub und Stickoxide.
Der Biologie-Leistungskurs des Gymnasiums Lohmar wollte herausfinden, welcher Kraftstoff umweltgünstiger ist. Benzin oder Diesel?
Besonders interessant ist das Thema im Hinblick auf die Dieselproblematik, die in der letzten Zeit breit in den Medien diskutiert wurde.
Dank der freundlichen Unterstützung von innogy SE im Rahmen des 3malE-Schulwettbewerbs ist das Projekt am Gymnasium Lohmar im Mai 2017 durchgeführt worden.
Die Autoabgase von vier Autos verschiedener Herstellern wurden von jungen Biologen quantita-tiv untersucht. Auf dem Parkplatz des Gymnasiums wurden folgend vier PKWs der Lehrer als Testobjekte verwendet:
Ein Volkswagen Touran 2.0 TDI mit 140 PS, BJ. 2014. Dieses „Schummel Auto“ war für uns besonders interessant, da es im Oktober 2016 durch die Rückrufaktion der Volkswagen AG ei-nen neuen Updownload erhalten hat.
Ein Toyota Avensis 2.0 TDI mit 140 PS, BJ. 2008
Ein Benziner Opel Astra 1.6 mit 105 PS, BJ. 2004
Ein Benziner BMW 318 1.6 mit 120 PS, BJ. 2000

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Die Motoren wurden gestartet und wenige Sekunden laufen gelassen. Die mit Abgasen gefüllten Beutel wurden so entfernt, dass die Abgase nicht entweichen konnten. Danach wurden sie sofort mit einem Gummiband luftdicht verschlossen.
Jedem Auto wurden so unter gleichen Bedingungen 5 Liter Autoabgase entnommen.

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Zurück in der Klasse wurden aus jedem 5 Liter-Beutel mit Hilfe von Spritzentechnik exakt 300 ml Abgase entnommen.

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Das 300ml Gasgemisch wurde in eine verschlossene Dose mit 20 ml destilliertem Wasser, pH Wert 7, geleitet und 2 Minuten geschüttelt, damit Abgase und Wasser sich gut durchmischen konnten.
Wenn Nichtmetalloxide, aus denen Abgase bestehen, mit Wasser reagieren, entstehen Säuren. In gleicher Weise entsteht in der Atmosphäre saurer Regen, der sich sehr negativ auf die Natur auswirkt.
Je mehr Autoabgase mit Wasser reagieren, desto saurer wird die Lösung.
Also: Je umweltgünstiger ein Kraftstoff bzw. ein Motor ist, desto weniger Abgase entstehen bei der Verbrennung. Je weniger Abgase im destillierten Wasser vorhanden sind, desto weniger än-dert sich der pH Wert.

Wir haben folgende Werte gemessen:

1.Volkswagen Touran 2.0 TDI pH- Wertänderung von 7 auf 6,14
2. Toyota Avensis 2.0 TDI pH- Wertänderung von 7 auf 5,47
3. Benziner Opel Astra 1.6 pH- Wertänderung von 7 auf 5,56
4. Benziner BMW 318 1.6 pH- Wertänderung von 7 auf 5,14

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Im nächsten Schritt haben wir die Konzentration von Stickstoffoxiden in Autoabgasen je nach Kraftstoffart mit Hilfe eines Nitrit-Tests bestimmt.

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Beim hier verwendeten Test handelt es sich um den NO2 -Test der Firma JBL. Mit der dem Test beiliegenden Farbskala kann man die Menge an Nitrit im Wasser feststellen.
Bei allen Proben wurde eine Konzentration von Nitrit in Wasser i.H.v. 0,05 mg/l festgestellt.
Unser Projekt zeigt, dass moderne Diesel-Motoren in ihren CO2 und NO2-Emmissionen besser als Ottomotoren sein können. Durch den geringeren Verbrauch wird das noch umweltgünstiger. In der Regel haben Diesel-Autos daher eine deutlich bessere Abgas-Bilanz als die vergleichbaren benzinbetriebenen Autos. Man muss natürlich beachten: Was in der Theorie und auf dem Prüf-stand in Sachen Schadstoffreduktion funktioniert, klappt auf den Straßen längst nicht immer.
In Anbetracht dessen, dass VW-Diesel-Autos besser abschnitten, wäre es interessant zu erfahren, wie die Volkswagen-Auto-Emissionen vor der Rückrufaktion waren.