Dieses Jahr in Jerusalem

Jerusalem ist sicherlich eine der spannendsten, bedeutsamsten und geschichtsträchtigsten Städte überhaupt. Seit Jahrtausenden besuchen Menschen aus aller Welt den Ort, an dem die zwei jüdischen Tempel standen, Jesus gekreuzigt wurde und Mohammed in den Himmel aufstieg. Unzählige Pilgerer*innen, Händler*innen, Tourist*innen kamen und kommen hierher. Aber natürlich wussten und wissen Päpste, Kaiser*innen, König*innen, Präsident*innen, Kanzler*inne um die Bedeutung. Entsprechend viele spannende und interessante Geschichten gibt es von diesem magischen Ort zu erzählen. Aber was im Februar 2020 passierte, hat wohl selbst Jerusalem noch nicht gesehen: 38 Schüler*innen lagen sich weinend in den Armen. So sah also das Ergebnis des Austauschs des Gymnasiums Lohmar mit der israelischen Partnerschule aus. Doch was zunächst nach einem absoluten Horrortrip klingt, war genau das Gegenteil. Der Austausch war vom ersten Moment an eine wunderschöne Erfahrung für alle Beteiligten.

In diesem Jahr fand zum ersten Mal unser Austausch mit der israelischen Yahalom Middle School (Shoham) statt. Für fast alle war es zudem der erste Besuch in Israel überhaupt und so flogen wir am 11.2.2020 mit sehr unterschiedlichen Erwartungen in dieses spannende und interessante Land. Schon der Empfang am Flughafen Tel Aviv war überwältigend. Mit einem riesigen Banner und Luftballons vermittelten uns die israelischen Schüler*innen, deren Eltern und Lehrer*innen einen ersten Eindruck von der unglaublichen Gastfreundschaft, die wir in den kommenden Tagen erfahren sollten.

Als Willkommensgeschenk bekamen wir wunderschöne Kapuzenpullis und so wurden wir am nächsten Tag in der Schule in Shoham direkt erkannt und von vielen der israelischen Schüler*innen angesprochen. Es herrschte eine sehr offene und freundliche Atmosphäre. Außerdem ist uns aufgefallen, wie viele Gemeinsamkeiten wir mit unseren Austauschpartnern haben, z. B. das Lieblingsessen oder bestimmte Hobbys. Da sich unsere Gastfamilien sehr gut um uns gekümmert haben, haben wir uns von Anfang an wohlgefühlt. Mit unseren Austauschpartnern konnten wir uns über alles unterhalten und hatten immer ein Gesprächsthema. Ein besonderes Highlight waren deshalb auch immer die Abende nach dem offiziellen Programm, wenn wir uns mit anderen Austauschpartner*innen getroffen und gemeinsam Zeit verbracht haben. Während unserer Freizeit waren wir viel in Shoham unterwegs und haben die Stadt erkundet. Wir durften eine Woche lang ein Teil dieser tollen und offenen Community sein. In der ziemlich jungen und modernen Stadt kennt jeder jeden und es gibt unendlich viele Möglichkeiten, was man tun kann. Es gibt tolle Sportplätze, mit nächtlicher Beleuchtung, unglaublich viele Spiel- und Chillplätze und coole Parks, in denen wir uns oft getroffen und abgehangen haben. Man fühlt sich sehr sicher in Shoham und wir haben uns alle direkt wohlgefühlt.
Die Häuser haben eine tolle Architektur und wir konnten uns direkt vorstellen, in dieser tollen Stadt zu wohnen. Die Freundlichkeit der Einwohner und Jugendlichen in Shoham war unbeschreiblich. Wir sind uns alle einig, dass wir noch nie so viele nette Leute auf einmal getroffen haben.
Jeder von uns ist einfach nur dankbar, eine Woche lang Teil dieser unglaublichen Gemeinschaft gewesen zu sein.
Beim offiziellen Programm haben wir neben der Schule auch das Land Israel besser kennengelernt. Wir haben Tel Aviv und Jerusalem besucht, waren in einer Tropfsteinhöhle, in der Wüste und am Toten Meer und haben so weitere fantastische Reiseeindrücke gesammelt. Die Busfahrten waren nie langweilig, da wir immer laut Musik gehört und mitgesungen haben.
Der Abschied fiel uns allen sehr schwer, da wir nie erwartet hatten, dass wir uns so gut verstehen und einander so schnell ans Herz wachsen würden. Und deshalb standen wir am Ende unseres Austauschs weinend vor einem Bus in Jerusalem. Im Anschluss blieben wir noch zwei Tage in Jerusalem und besuchten zum Beispiel Betlehem. Dort sahen wir u.a. die Geburtskirche und das Walled Off Hotel des Graffiti-Künstlers Banksy.

Eigentlich hätte in diesem Mai der Gegenbesuch stattgefunden, doch wegen der Corona-Pandemie konnten unsere israelischen Freund*innen nicht zu uns kommen. Stattdessen fand ein gemeinsamer Videocall statt. Zwischendurch schreiben wir auch sonst immer miteinander Nachrichten, aber das ist natürlich nicht das gleiche wie eine persönliche Begegnung. Deshalb hoffen wir, dass wir uns bald wieder treffen und eine Runde Pisukim spielen. Vielleicht schon dieses Jahr in Lohmar.

 

 

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Shoham hat 20.990 Einwohner. Die Stadt liegt auf Hügeln.
Das Wetter liegt zwischen 10°C und 40° C. Mit dem Bus haben wir Tel Aviv innerhalb einer Stunde leicht erreichen können. In unserer Freizeit: während des Austauschs hatten wir auch öfters nach oder vor Programmen Freizeit. Mit unseren Austauschschülern sind wir dann ohne die Lehrer Eis essen oder Fußball spielen oder shoppen gegangen.
Das schöne war, dass in Shoham alle nah beieinander gewohnt haben, so waren wir dann innerhalb von zehn Minuten mit einer großen Gruppe im Park oder Eis essen oder wir sind zusammen nach Tel Aviv gefahren.

 

Pisukim ist ein sehr lustiges und spaßiges Spiel. Man muss in einem großen Kreis sitzen mit jeweils einem Partner der vor dir oder hinter dir sitzt, aber eine Person muss alleine sitzen. Diese Person ruft dann zwei Namen von Personen die vor einer anderen Person sitzen (Person 1 sitzt und Person 2 sitzt hinten). Das Ziel ist es, dass Person 1 versucht zur Person zu kommen die alleine sitzt, aber Person 2 muss alles versuchen um Person 1 aufzuhalten (festhalten, umklammern, etc.). Wenn Person 1 es schafft zu entkommen muss sie sich hinter die Person setzten von der sie aufgerufen wurde und Person 2 muss dann wieder zwei Personen aufrufen. Aber die zweite Person die aufgerufen wurde und es nicht geschafft hat muss mit seinem Partner Plätze tauschen. Bei diesem Spiel sind wir uns auch näher gekommen und unsere Freundschaft wurde stärker. Wir haben auch fast jeden Abend Pisukim bei unseren Treffen auf dem Spielplatz gespielt.